Prignitzer Kleinbahnmuseum Lindenberg e.V.

Brandenburgs einzigartige Schmalspurbahn

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Weitere Informationen

Zur Geschichte des Pollo

Am 15. Oktober 1897 begann der reguläre Verkehr beim Pollo. Im "Kreisblatt für die Westprignitz" ist über die einen Tag vorher durchgeführte Eröffnungsfahrt folgendes nachzulesen:

"Hell leuchtet die Oktobersonne auf den festlich geschmückten Zug und die Fahrtheilnehmer hernieder, als in der Morgenfrühe nach 8 Uhr der Zug den Bahnhof Perleberg verließ. Über die zu diesem Zwecke fast ganz zugeschüttete Wiese und neben der Prignitzbahn über die Stepnitzbrücke führt die Kleinbahn bis zum Schlachthofe, wo sie sich dann links dem Kreishause zuwendet. Hier ist die erste Haltestelle, die selbstverständlich festlich bekränzt war. Neben der Berliner Chaussee läuft nun die Bahn, bei der Sanitätsrath Hannensteinerschen Besitzung die Prignitzbahn kreuzend, bis Düpow, wo Herr Gastwirth Hacker uns theilnehmend die erste Wegzehrung reichte, an der Lachmundschen Ziegelei bei Kleinow, - welche ebenfalls Flaggenschmuck trug - vorüber. Ponitz, Groß Werzin und Viesecke berührend. Gleich hinter Viesecke verläßt die Bahn die Chausseestrecke und überschreitet vor Hoppenrade die Kreisgrenze.

Auf allen Haltestellen wurden durch den Oberkontrolleur der Prignitzbahn, Herrn Rong, die Fahrpläne und sonstiges Zubehör übergeben, von einzelnen aus auch mittels Telephons Mittheilungen über den Fortgang der Fahrt gemacht. Auf Haltestelle Lindenberg wurde länger Halt gemacht, weil die Lokomotive Wasser einnehmen mußte. Das Wasser wurde durch einen Abessynier-Brunnen in ein Faß und von hier aus in den Dampfkessel befördert. Ueber Kehrberg ging die Fahrt nach Dannenwalde, wo der Besitzer Herr von Rohr eine kurtze Strecke neben der Bahn herritt, mit befreundeten Herren sich unterhaltend. Es folgten die Ortschaften Bärensprung, Gumtow, Demerthin - bei uns hier berühmt durch seine Rübchen und für die Fahrttheilnehmer interessant durch eine große Fohlenkoppel - Rehfeld, Klosterhof und Kyritz, wo die Ankunft um 11 Uhr 25 Minuten erfolgte.

Vom Thurme der Stadt wehte aus Anlaß der Bahneröffnung weit sichtbar eine Fahne; ob auch die Häuser der Stadt Festschmuck trugen, weiß ich nicht, da einerseits das Einnehmen eines schmackhaften Frühstücks die Zeit zwischen Ankunft und Abfahrt fast vollständig ausfüllte, andererseits der selbstsüchtige Gedanke, vielleicht im Viehwagen 1. Klasse die Rückfahrt machen zu müssen, viele veranlaßte, recht zeitig ein bequemes Wagenabtheil aufzusuchen. Der Salonwagen wurde dem Herrn Regierungspräsidenten Graf Hue de Grais und den ihn begleitenden Herren überlassen. Wie schon berichtet, konzertirte während der ganzen Zeit des Aufenthaltes auf dem Bahnhofe die Kyritzer Stadtkapelle, die die Ankommenden mit Tusch begrüßte. Kurz nach unserem traf der Festzug von Breddin in Kyritz ein."

Fahrplan

1900 war die zweite Streckenerweiterung von Viesecke nach Glöwen eröffnet worden.

Eröffnungen und Stilllegungen

Streckenabschnitte

Die Eröffnung und Einstellung der Strecken erfolgten in verschiedenen Etappen. Schon 1948 wurde der erste Abschnitt stillgelegt und die dadurch gewonnenen Gleise für die Strecke Glöwen - Havelberg verwandt. Diese einst normalspurige Strecke wurde abgebaut und das Material als Reparationsleistung an die damalige Sowjetunion gegeben. 1948 wurde der Abschnitt in Schmalspur wieder aufgebaut und gehörte somit nicht zum eigentlichen Netz. Es bestand in Glöwen auch keine direkte Verbindung zwischen beiden schmalspurigen Bahnen. Fahrzeuge mussten hier mit Transportwagen über die dazwischenliegende Normalspurstecke Berlin - Hamburg umgesetzt werden.

Letzte Änderung: 15.10.2023 11:41 Uhr

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